Blick auf die Eröffnungsveranstaltung, im Vordergrund Hand mit Flyer „Einfach Wege gehen”

Einfach Wege gehen.

Bürger mit oder ohne Handicap und Anbieter von Freizeit- und Bildungsangeboten begegnen sich und tauschen sich aus über barrierefreie Angebote. Gemeinsam entwickeln und gestalten sie Aktionen und Angebote für den Stadtteil und verzeichnen diese auf einer selbst gestalteten Stadtkarte für Jena Lobeda.

Auf dieser Karte sind Einrichtungen und Organisationen verzeichnet, die inklusive und barrierefreie Freizeit- oder Bildungsangebote vorhalten. Die hierfür relevanten Kriterien erstellen die Teilnehmer gemeinsam. Die Angebote testen und bewerten sie selbst.

Die Karte und das dazugehörige Begleitheft sollen insbesondere für Menschen mit Handicap Anregung und Hilfsmittel sein, gemeinsam „Einfach Wege“ zu gehen und Orte zu entdecken – barrierefrei.

Projektvorstellung

Wir gehen los und testen die Objekte in Lobeda. Mir macht das sehr viel Spaß. Ich würde das nie und nimmer mehr abbrechen. In mir hat sich das Projekt verwachsen. Ich bin schon richtig verrückt danach.

Porträtaufnahme Steffen Noack, Teilnehmer Aktionsgruppe „Einfach Wege gehen“

Steffen Noack
Teilnehmer Aktionsgruppe „Einfach Wege gehen“

Raus aus den Einrichtungen – rein in den Sozialraum“ – das wurde hier gelebt! Freizeit- und Bildungsangebote wurden getestet, Kontakte und Gespräche sind entstanden und es gibt eine Karte, die zeigt wo Barrieren sind. Unser Projekt „Einfach Wege gehen“ ist ein Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger in Jena-Lobeda.

Porträtaufnahme: Sabine Jahn, Geschäftsführung SBW Lebenshilfe Jena, lächelt freundlich in die Kamera

Sabine Jahn
Geschäftsführerin SBW Lebenshilfe Jena

Mich begeistert das immer wieder, was die Menschen alles selbstständig machen. Das muss viel mehr auch in die Öffentlichkeit gehen, dass die Inklusion noch mehr anerkannt wird. Ganz großartig! Da kann ich nur den Hut ziehen und sehr stolz sein, dass ich das Projekt mit begleiten konnte.

Porträtaufnahme Volker Blumentritt, Ortsteilbürgermeister Jena Lobeda

Volker Blumentritt
Ortsteilbürgermeister Jena Lobeda

Meilensteine

Verschwommener Blick auf die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung „Einfach Wege gehen”: im Fokus der Projektflyer

Januar 2019

Auftaktveranstaltung

Im Stadtteilzentrum LISA kommen zur „Einfach Wege gehen”-Auftaktveranstaltung 100 Interessierte sowie Vertreter von Freizeit- und Bildungsangeboten und aus der Politik zusammen.

Gebautes Modell aus Holzklötzern auf grünem Untergrund zeigt die barrierefreien Einrichtungen in Jena Lobeda

März 2019

1. Aktionsgruppentreffen

25 Menschen mit und ohne Handicap folgen einer Idee: Gemeinsam soll eine Karte erarbeitet werden, auf welcher alle barrierefreien Einrichtungen in Jena Lobeda gekennzeichnet sind.

Blick auf Teilnehmer der Aktionsgruppe am Tisch: der KuBuS und die Stadtteilbibliothek werden auf Barrierefreiheit getestet

Juli 2019

Erste Tests auf Barrierefreiheit

Im KuBuS und der Stadtteilbibliothek Lobeda startet die Aktionsgruppe mit den ersten Bewertungen vor Ort.

Blick auf die fröhliche Teilnehmerrunde beim Kaffeetrinken und Erzählen

September 2019

Erste barrierefreie Veranstaltung im KuBuS

Die Aktionsgruppe organisiert mit dem KuBuS-Team das „Kaffee-Vielfalt”, bei dem sich Menschen mit und ohne Handicap treffen und austauschen.

Blick auf drei fröhliche Teilnehmer der barrierefreien Disko im Gartenhof

November 2019

Barrierefreie Disco

In der inklusiven Wohnanlage „Gartenhof” probieren sich Menschen mit Handicap erstmalig und erfolgreich als Disco-Veranstalter aus und testen die Räume auf Barrierefreiheit.

Zwei Teilnehmerinnen mit Handicap unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung auf einem großen Schild

November 2019

Unterzeichnung Kooperationsvereinbarung

Projekthalbzeit: Teilnehmer und Projektpartner ziehen Zwischenbilanz und besiegeln die gute Zusammenarbeit aller Akteure in einer offiziellen Kooperationsvereinbarung.

Nachtblick auf beleuchtete Aussen-Kulisse der Veranstaltung „Lobeda leuchtet“

Dezember 2019

„Lobeda leuchtet“

Offener Adventskalender: Die Aktionsgruppe testet die Veranstaltung „Lobeda leuchtet“ auf Barrierefreiheit.

Projektteilnehmer und Projektverantwortliche überarbeiten gemeinsam an einer großen Stadtkarte mit Modell-Zubehör aus Holz die Bewertungskriterien für Barrierefreiheit

Dezember 2019

Workshop

Projektteilnehmer und Projektverantwortliche überarbeiten gemeinsam die Bewertungskriterien zum Test der Einrichtungen auf Barrierefreiheit.

Projektkoordinatorin Michaela Kirchberg diskutiert mit Teilnehmern der Aktionsgruppe im „Kaffee-Vielfalt” die Bewertungskriterien zur Barrierefreiheit

Dezember 2019

„Kaffee-Vielfalt”

Offener Adventskalender: Die Aktionsgruppe organisiert in der inklusiven Wohnanlage „Gartenhof” das nächste „Kaffee-Vielfalt”. Die Bewertungskriterien zur Barrierefreiheit werden vorgestellt und diskutiert.

Workshop-Skizze in Papierform: Planung der barrierfreien Website und Stadtkarte von Jena Lobeda

Januar 2020

Workshop

Gemeinsam werden die Ideen und Ergebnisse aus den Workshops in einer Art „Skizze“ festgehalten.

Zwei Teilnehmer der Projektgruppe „Einfach Wege gehen” bewerten mit Hilfe einer Mitarbeiterin Angebote in Jena Lobeda mit einer Barrierefreiheit-Checkliste

Februar 2020

Nächstes Aktionsgruppentreffen

Weitere Tests der Freizeit- und Bildungseinrichtungen auf Barrierefreiheit werden geplant und vorbereitet.

Blick auf Entwürfe von Projektbotschafter „Lobi” und die barrierefreie Stadtkarte von Jena Lobeda

September – November 2020

Karte und barrierefreie Website

Nach der Corona-Pause startet die grafische Umsetzung der Karte und die Entwicklung der Website gemeinsam mit der designerei.

Videodreh: Markus Wilde filmt Steffen Noack Im Gartenhof

März – Mai 2021

Videodrehs

Die Aktionsgruppe produziert erste Inhalte für die Website. Zu den Einrichtungen entstehen kurze Videos in Leichter Sprache, die später zusätzlich in Gebärdensprache übersetzt werden.

Blick über die Schulter auf Bildschirm: der Prototyp der Website wird durch einen Teilnehmer der Aktionsgruppe mit Hilfe seines Betreuers auf Barrierefreiheit getestet

Mai 2021

Prototyp der Website wird getestet

Die Aktionsgruppe testet erstmalig den Website-Prototyp mit der Karte auf Handy, Laptop und PC auf Barrierefreiheit. Anschließend wird der Prototyp optimiert.

Blick über die Schulter: Teilnehmerin der Aktionsgruppe testet die Website auf Laptop auf Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit

Juni 2021

Nächster Test

Nach Umsetzung der Korrekturwünsche wird die Website „einfach-jena.de” von der Aktionsgruppe erneut getestet.

Blick auf Teilnehmer der Projektgruppe im Gemeinschaftsraum des Klex an einem Tisch: eine Filmszene wird gedreht

September 2021

Filmdreh im Klex

Ein weiteres Video in Leichter Sprache wird gedreht.

MIt einer grandiosen Abschlussveranstaltung präsentieren wir die Projekt-Ergebnisse. Die Website www.einfach-jena.de geht online.

November 2021

Projektabschluss

Mit einer grandiosen Abschlussveranstaltung präsentieren wir die Projekt-Ergebnisse. Die Website www.einfach-jena.de geht online.

Bewertungs-Kriterien für Projektpartner

Zur Bewertung der Barrierefreiheit der teilnehmenden Einrichtungen wurden in der Aktionsgruppe verschiedene Kriterien erarbeitet. Mit unserer Checkliste können sich Anbieter von Freizeit- und Bildungsangeboten selbst auf Barrierefreiheit testen.

Symbol: Barrierefrei zugänglich mit Rollstuhl

Rollstuhlgerecht

  • Grundsätzlich sollten barrierefreie Zugänge gut ausgeschildert werden.
  • Bei Rampen sollte man darauf achten, dass diese eine maximale Steigerung von 6 % haben.
  • Eingänge/ Türen sollten eine Breite von mindestens 90 cm haben.
  • Wege sollten mindestens 1,20 m breit sein.
Symbol: Barrierefreies WC

Behinderten-WC

Einrichtung verfügt über gut ausgestattetes WC zur Nutzung durch Menschen mit Rollstuhl. Zugänglichkeit und selbständige Bedienung sind möglich.

Merkmale:

  • Türbreite mind. 90 cm
  • Stufenloser Zugang zum WC
  • klappbare Haltegriffe vorhanden
  • Bewegungsfläche vor dem Toilettenbecken mindestens 1.50 m x 1.50 m
  • Umsetzflächen mindestens 95 cm x 70 cm
  • WC-Sitz mindestens 46 cm und maximal 50 cm hoch
  • Waschbecken mindestens 30 cm unterfahrbar
  • Notruf vorhanden.
Barriefreies Symbol: Parkplatz für Rollstuhlfahrer

Parkplatz für Rollstuhlfahrer

Im direkten Umfeld der Einrichtung ist ein Parkplatz für Menschen mit Rollstuhl oder anderen Hilfsmitteln vorhanden.

Merkmale:

  • Reservierter Parkplatz für Berechtigte (Parkausweis)
  • Ausreichend Platz zum Aussteigen und Rangieren vorhanden
  • Parkplatz befindet sich direkt vor dem Gebäude
  • Längsparkplätze: mindestens 750 cm lang und 250 cm breit
  • Andere Parkplätze: 350 cm x 500 cm
  • Borde in ganzer Breite auf eine Höhe von 3 cm abgesenkt, taktil und optisch kontrastiert gekennzeichnet
Barriefreies Symbol: Informationen in leicht verständlicher Sprache

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist gut verständlich für Menschen mit Lernbehinderung, Sprachschwierigkeiten oder Analphabeten.

Regeln der leichten Sprache:

  • Keine Kindersprache
  • Keine Fremdwörter oder Fachbegriffe benutzen
  • Verben verwenden
  • Nur eine Information pro Satz
  • Keine Abkürzungen
  • Kurze Sätze, ohne Nebensätze verwenden
  • Große Schrift (mind. 14 pt.)
  • Gut lesbarere Schrifttypen (z. B. Arial, Verdana)
  • Kein Blocksatz
  • Keine Spalten
  • Genügend große Absätze
  • Erklärende Bilder, Piktogramme und Videos verwenden
  • Texte nicht in GROSSBUCHSTABEN schreiben
  • Zusammengesetzte Wörter durch einen Bindestrich trennen
Symbol: Eingeschränkt barrierefrei mit Rollstuhl

Eingeschränkt barrierefrei mit Rollstuhl

  • Hilfestellung wird benötigt, z. B. zum Öffnen von Türen
Barriefreies Symbol: Zugänglich für blinde Menschen

Zugänglich für blinde Menschen

Einrichtung verfügt über besondere Merkmale / Ausstattung zur Unterstützung von blinden Menschen. Orientierung und Zugänglichkeit sind möglich. Taktile Orientierungshilfen und Leitsysteme vorhanden oder ein Blindenführhund gestattet.

Merkmale können sein:

  • Aufzug mit Sprachausgabe, erhabenen Tasten, Braille-Schrift
  • Ertastbare Markierungen an Handläufen (z.B. Etagenanzeigen)
  • unterschiedliche Strukturen in Bodenbelägen zeigen Richtungsänderungen oder Hindernisse an
  • Kanten werden durch Signalfarben zusätzlich markiert
  • Hinweistafeln und Türschilder sind gut lesbar: Schildgröße mind. 15 cm x 15 cm, kontrastreich (blau/weiß, schwarz/weiß), matte Oberfläche
  • Ansprechperson im Eingangsbereich steht für Erklärungen und Orientierung zur Verfügung
  • Begleitung durch Personal möglich
  • Akustische Ansagen oder Hinweise
  • Taktile Hinweise
  • Audiodeskription oder andere Hilfen
  • Raumbezeichnungen oder Hinweisschilder ertastbar
Barriefreies Symbol: Zugänglich mit Blindenführhund oder Assistenzhund

Zugänglich mit Blindenführhund / Assistenzhund

  • Blindenführhunde dürfen in den Veranstaltungsraum oder in einen gesicherten Raum während der Veranstaltung
  • „Gassimöglichkeit“ besteht vor dem Gebäude oder in unmittelbarer Nähe
  • Wasser steht zur Verfügung

Hinweis: Den Hund keinesfalls ungefragt streicheln und keinen Augenkontakt mit ihm aufnehmen!

Barriefreies Symbol: Zugänglich für gehörlose Menschen

Gebärdensprache

In der Einrichtung gibt es einen Menschen, der Gebärdensprache spricht. Gebärdensprachen sind visuell wahrnehmbare und manuell produzierte Sprachen, die neben Handzeichen aus Mimik und Körperhaltung bestehen

  • Gebärdensprachen sind länderspezifisch
  • In Deutschland wird beispielsweise die Deutsche Gebärdensprache (DGS) gesprochen
  • Gebärdensprachen folgen einer anderen Grammatik als die Laut- und Schriftsprachen

Wichtig bei Veranstaltungen:

  • Bei Veranstaltungen ab 45 min. Länge sollten 2 Gebärdendolmetscher zugegen sein
  • der jeweilige Gebärdendolmetscher sollte gut sichtbar neben dem Vortragenden stehen oder sitzen

Wichtig für Webseiten:

  • Videos sollten unterstützend gebärdet oder untertitelt werden
Barriefreies Symbol: Zugänglich für hörbehinderte Menschen

Zugänglich für hörbehinderte Menschen

Einrichtung ist zugänglich für hörbehinderte Menschen

Merkmale:

  • Induktionsschleife vorhanden
  • FM-Anlage vorhanden
  • Schreibtelefon vorhanden

Induktive Höranlage
Eine Induktive Höranlage überträgt akustische Signale direkt in ein Hörgerät. Dafür baut sie in dem Raum, in dem sie installiert wird, ein elektromagnetisches Feld auf. Dafür wird der Raum mit einer Ringschleife ausgestattet, die das Signal direkt aus dem Mischpult bzw. dem Mikrofon empfängt. Das Hörgerät kann dann auf die Frequenz „T” umgestellt werden, um das Signal zu empfangen. Störende Nebengeräusche werden dabei komplett entfernt.

FM-Anlage
FM-Anlagen sind drahtlose Tonübertragungsanlagen. Dabei werden elektrische Funksignale von einem Sender in einem Mikrofon an ein tragbares Empfangsgerät gesendet. Das Empfangsgerät wird mit Bluetooth mit der Hörhilfe / dem Hörgerät verbunden. Jeder Teilnehmer benötigt ein eigenes Empfangsgerät, das heißt es muss im Vorfeld geplant werden.

Schriftmittler
Hilfereich ist bei Veranstaltungen auch ein Schriftmittler. Dieser überträgt das gesprochene Wort ins Schriftliche. Viele schwerhörige Menschen sind darauf angewiesen, weil sie lautsprachlich aufgewachsen sind und keine Gebärdensprache verstehen.

Barriefreies Symbol: Zugänglich bei Sehbehinderung

Zugänglich bei Sehbehinderung

Einrichtung ist zugänglich bei Sehbehinderung

Merkmale:

  • Helle Beleuchtung in den Pausen
  • Kontrastreiche Gestaltung
  • Kontrast-Markierung von Türen (und Raumteilern aus Glas)
  • Treppenmarkierung der ersten und letzten Stufe
  • Großschrift
  • Audiodeskription oder andere Hilfen
Barriefreies Symbol: Für Geheinschränkung geeignet

Bei Geheinschränkung geeignet

Zugänglich mit Rollator und für Menschen mit Gehbehinderung

Merkmale:

  • Zugang mit maximal einer Stufe
  • Beidseitiges Geländer ab drei Stufen
  • Aufzug (möglichst mind. 1,10 m x 1,40 m)
  • Bewegungsfläche mind. 1,20 m x 1,20 m
  • Bedienelemente seitlich anfahrbar
  • Abstellfläche für den Rollator in unmittelbarer Nähe des Sitzplatzes
  • Sitzgelegenheiten mit erhöhter Sitzfläche: 0,48 m
Barriefreies Symbol: Zugänglich für Menschen mit psychischer Behinderung

Zugänglich für Menschen mit psychischer Behinderung

  • Entschleunigte, reizarme Angebote
  • Ruheraum vorhanden
  • Hinweis auf große Menschenansammlung
  • Hinweis auf Stroboskop-Lichteffekte
  • Hinweis auf plötzliche laute Geräusche
Barriefreies Symbol: Geeignet für Epileptiker

Geeignet für Epileptiker

Jedes Gehirn kann mit einem Anfall reagieren, wenn es intensiv gereizt wird. Stroboskoplicht (blinkendes Licht) kann bei Epileptikern oder Menschen mit Migräne Anfälle auslösen.

  • kein Stroboskoplicht verwenden
  • alternativ Lichterketten verwenden
  • Veranstalter warnen vor dem Risiko von Anfällen, anfällige Personen können so entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
WLAN-Symbol

Guter Handyempfang

Viele Menschen mit Handicap orientieren sich mit Hilfe des Handys bzw. nutzen dieses als technisches Hilfsmittel. So haben sie außerdem die Sicherheit, sich jederzeit Hilfe und Unterstützung holen zu können.

Wichtig bei Veranstaltungen: Internetzugang vor Ort

  • Damit die Teilnehmer*innen vor Ort Zugriff auf das Webangebot der Veranstaltung haben oder für sie nützliche Programme im Internet nutzen können, kann ein drahtloses lokales Netzwerk eingerichtet werden. Das Angebot sollte klar und deutlich am Empfangstresen wahrzunehmen sein.
  • Um es den Teilnehmern*innen zu erleichtern, sich einzuloggen oder die Website der Veranstaltung aufzurufen, werden für Smartphone- und Tablet-Nutzer sogenannte QR Codes vorbereitet. Diese können mit einer App einfach abgescannt werden, um die Website automatisch aufzurufen. Kurzlinks der Websites erleichtern das Eintippen einer Webadresse in ein Browserfenster.

Mehrwert durch mobile Endgeräte:

  • Digitale Dateien wie Videos oder Audioaufnahmen können für Menschen ohne eigene mobile Endgeräte auf ein Gerät vor Ort gespielt werden, hierfür eignen sich z. B. Tablets mit Kopfhörern sehr gut.
  • Sehbehinderte Teilnehmer*innen könnten sich das Tablet zum Lesen der Informationsmaterialien in vergrößerter Ansicht ausleihen.
  • Blinde Teilnehmer*innen können sich das Veranstaltungsprogramm als Audioaufnahme anhören.
  • Gehörlose Teilnehmer*innen können sich eine kurze Zusammenfassung der Tischvorlagen als Gebärdensprachvideo anschauen.

Quelle: Der Paritätische Baden-Württemberg: Leitfaden: barrierefreie Kommunikation bei Veranstaltungen

Barriefreies Symbol: Ruhebereich

Ruhebereich vorhanden

Für viele Menschen mit psychischer Erkrankung, Autismus oder körperlichem Handicap sind Ruhebereiche sehr wichtig.

  • Trubel, Geräusche und vermehrte Reize sind ihnen oftmals zu viel, sie benötigen dann einen Rückzugsort
  • Ein kleiner Raum oder eine ruhige Nische mit einem Stuhl und Sichtschutz schaffen Ruhe
  • Hilfreich ist eine Ansprechperson in der Nähe
Barriefreies Symbol: Ansprechpartner vor Ort

Ansprechpartner vor Ort

Ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort ist wichtig. Der Ansprechpartner sollte gut erkennbar und immer erreichbar sein. Optimalerweise befindet sich am Eingang der Einrichtung gut sichtbar ein großes Bild/Schild mit Name und Telefonnummer des Ansprechpartners. Der Weg Weg zum Büro ist gut ausgeschildert.

Wichtig bei Veranstaltungen:

  • Bei Veranstaltungen sollten sich alle willkommen fühlen und gerne einbringen.
  • Eine Grundvoraussetzung dafür ist es unter anderem, die Teilnehmer*innen freundlich und aufmerksam zu empfangen.
  • Betritt eine Person den Veranstaltungsort, sollte sie sich nicht „verloren” fühlen. Ihr sollte gleich bewusst gemacht werden, dass sie bei Bedarf Unterstützung erhält.
Barriefreies Symbol: Aufzug mit Rollstuhl zugänglich

Aufzug mit Rollstuhl zugänglich

In diesem Gebäude ist ein Fahrstuhl vorhanden, welcher gut ausgeschilderter ist und gut zugänglich.

optimiert:

Einrichtung verfügt über Fahrstuhl, welcher gut ausgeschildert und für Menschen mit Rollstuhl selbständig zugänglich ist.

Barrierefreiheit-Piktogramme zum Download

Piktogramme und Icons zur Darstellung von barrierefreien Angeboten sind in Deutschland aktuell noch nicht genormt.

Im Rahmen unseres Projektes „Einfach Wege gehen” haben wir das Thema weitergedacht und auf Basis der „kursierenden” Piktogramme ein eigenes Icon-Set entwickelt.

Diese leicht verständlichen Piktogramme stellen wir Ihnen gern zur lizenzfreien Nutzung zur Verfügung. Bitte geben Sie bei der Verwendung folgendes Copyright an: ©SBW Lebenshilfe Jena

Dowload Barrierefreiheit-Icon-Set (svg, png, jpg)

Abbildung gedrucktes Begleitheft auf grauem Untergrund

Projekt-Begleitheft

Alle Infos zum Projekt „Einfach Wege gehen” gibt es auch in gedruckter Form. Hier könne Sie sich das Begleitheft als pdf-Version downloaden.

Ansprechpartnerin

Porträtaufnahme Michaela Kirchberg, Projektkoordinatorin „Einfach – Wege gehen“

Michaela Kirchberg

Projekt-Koordinatorin
„Einfach Wege gehen“

03641 46133205
m.kirchberg@sbw-jena.de

Projektbeschreibung

Im Rahmen unseres Projektes „Einfach Wege gehen” schaffen wir gemeinsam mit und für Menschen mit und ohne Handicap barrierefreie Zugänge zu Freizeit-und Bildungsangeboten in Wohnortnähe, speziell im Wohngebiet Jena-Lobeda.

Ziel des Projekts sind zum einen die Begegnung und der Austausch von Menschen mit Handicap und Anbietern von Freizeit- und Bildungseinrichtungen in Lobeda. Zum anderen soll dabei gemeinsame eine barrierefreie Freizeit- und Bildungslandkarte von Bürgern des Stadtteils entwickelt und gestaltet werden. Dabei testen und bewerten die Teilnehmer die Angebote selbst. In enger Zusammenarbeit mit den Anbietern filtern wir, welche Änderungen bzw. Anpassungen erforderlich sind, damit Angebote zukünftig barrierefreier gestaltet und von allen Bürgern des Stadtteils genutzt und besucht werden können

Zwölf Teilnehmer der Projektgruppe „Einfach Wege gehen” diskutieren in Versammlungsraum
Blick von oben: Wohngebiet Jena-Lobeda, im Hintergrund die Jenaer Berge
Nahaufnahme: ein grauhaariger Teilnehmer meldet sich mit Fingerzeig zu Wort
Gruppenbild der Aktionsgruppe „Einfach Wege gehen”, Menschen mit und ohne Handicap
Teilnehmer der Projektgruppe „Einfach Wege gehen” diskutieren in Emils Ecke
Nahaufnahme: eine Teilnehmerin im Rollstuhl im Vordergrund, im Hintergrund weitere Teilehmer unscharf

Die Auseinandersetzung mit der Aufgabe, eine Freizeit- und Bildungslandkarte zu entwickeln, dient darüber hinaus als Kennenlernprozess der Teilnehmer mit und ohne Handicap untereinander. Gleichzeitig soll die Möglichkeit der Begegnung bzw. des Dialogs untereinander die Basis für die gemeinsame Entwicklung von fehlenden inklusiven Angeboten bilden. Bei all diesen Aktivitäten können sie sich mit Achtung und Respekt begegnen, erfahren gegenseitig von ihren Wünschen und Bedürfnissen und können somit gemeinsam auch Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bzw. neue Bildungsangebote schaffen.

Am Ende des gesamten Projekts entstand eine barrierefreie Stadtkarte sowie eine Website für Freizeit- und Bildungsangebote im Stadtgebiet Jena-Lobeda, welche Einrichtungen und Organisationen verzeichnet, die inklusive und barrierefreie Freizeit- oder Bildungsangebote vorhalten. Sowohl digital als auch gedruckt, soll diese Karte mit Beschreibungen, einheitlichen Testkriterien und besonderen Angeboten insbesondere für Menschen mit Handicap Anregung und Hilfsmittel sein, im Stadtteil gemeinsam Wege zu gehen und Orte zu entdecken und das – barrierefrei.

Angebote für Alle!